Kassetten digitalisieren - Tipps und Tests
Zum Kassetten digitalisieren ist nicht viel Aufwand erforderlich. Das Abspielgerät muss mit dem Computer verbunden werden, die Aufnahme kann mit jeder Audiosoftware erfolgen.
Die typischen Störgeräusche wie Rauschen und Brummen lassen sich allerdings nur mit einer speziellen Sotware bearbeiten und entfernen.
- Störgeräusche wie Rauschen und Brummen entfernen
- Digitalisieren auf CD oder als MP3
- Besonders geeignet für die alte Hörspielsammlung
Besonders bei Kassetten empfiehlt sich eine Digitalisierung. Denn im Gegensatz zur Schallplatte leidet das Band in der Kassette deutlich stärker unter dem Alterungsprozess. Aber nicht nur das: auch die Mechanik in Kassetten ist sehr anfällig.
Der Plan lautet also: Retten Sie Ihre Kassetten - und mit unseren Tipps machen Sie das ganz einfach selber!
Tipp:
Tonkopf reinigen
Test:
Logilink Kassetten-Konverter
Kauftipps:
Kassettenspieler mit USB
Das brauchen Sie zum Kassetten digitalisieren
Kassetten sind Kindern und Jugendlichen heute weitgehend unbekannt. Für die vorhergehende Generation allerdings waren sie das einzige Mittel um Musik unterwegs dabei zu haben oder überhaupt selbst speichern zu können.
Musik konnte von Schallplatte oder von anderen Kassetten kopiert und individuell zusammengestellt werden. Die Anzahl der eigenen zusammengestellten „Hitmixe“ geht vermutlich in die Millionen.
Wenn Sie nun Ihre nostalgischen Musikmixe oder Ihre Hörspielsammlung digitalisieren wollen, erfahren Sie hier was Sie für eine Digitalisierung Ihrer Kassetten benötigen.
1. Zeit
Keinesfalls vergessen werden sollte der zeitliche Aspekt beim Digitalisieren von Schallplatten und Kassetten. Das Digitalisieren einer Kassette dauert eben so lange, wie die Abspieldauer der Kassette ist. Wenn Sie früher die 100-Minuten-Leerkassetten gekauft haben, dauert der Vorgang eben auch genauso lange.
Das Problem haben auch die Hersteller der Kassettenrecorder erkannt und das Überspielverfahren beschleunigt. So richtig durchgesetzt hat sich das allerdings nicht und lässt sich auf unseren Fall der Digitalisierung von Kassetten auch nicht übertragen, denn wenn der Originalton in schnellerer Geschwindigkeit digitalisiert wird, muss er später wieder mit technischen Mitteln verlangsamt werden. Dieses Vorgehen bedeutet meistens Qualitätsverlust und der ist bei Kassetten ja eh schon reichlich vorhanden.
Ein Vorteil der Kassette zur Schallplatte: wenn Sie über ein Tapedeck mit Auto-Reverse-Funktion verfügen, ist es nicht nötig die Kassette während der Übertragung umzudrehen. Die Aufnahme kann dann bequem ohne Beaufsichtigung einfach durchlaufen.
Ein Problem der Kassetten ist natürlich die Audioqualität. Gute Behandlung und eine vernünftige Kassettenqualität wirken sich natürlich positiv auf den Zustand der Kassette aus. Doch am typischen Kassettenrauschen kommt man kaum vorbei.
Und hier kommen die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung ins Spiel, denn die digitalisierten Aufnahmen der Kassetten lassen sich am Computer bearbeiten - und vom Rauschen befreien.
2. Einen Kassettenspieler
Um den Inhalt einer Kassette in den Computer zu übertragen, wird natürlich auch ein passendes Abspielgerät benötigt. Wer kein funktionierendes mehr besitzt, hat mitunter ein Problem.
Denn neue Geräte sind relativ rar und werden kaum noch produziert. Wenn Sie ein neu- und hochwertiges Tapedeck suchen, bleibt Ihnen nicht viel übrig als der Gebrauchtmarkt.
Alle anderen werden mit der Quich&Dirty-Lösung glücklich. Die nennt sich USB Tapedeck und sieht nicht nur aus wie ein Walkman, sondern ist ein Kassettenspieler mit USB.
Durch den USB-Anschluss an den Kassettenspielern lassen sich diese Geräte problemlos zum Kassetten digitalisieren mit dem Computer verbinden. Ein solchen Kassettenspieler von Logilink stellen wir hier genauer vor.
Bei aktuellen Betriebssystemen wird nicht mal eine spezielle Treibersoftware benötigt um mit der Aufnahme zu beginnen. Die Geräte werden automatisch als Aufnahmegerät erkannt und in das System eingebunden.
3. Software
Die Punkte Zeit und Gerät wären geklärt, doch Kassetten digitalisieren hängt im Wesentlichen von einem sehr wichtigen Faktor ab: der richtigen Software.
Im Prinzip genügt ein einfaches Programm zur Aufnahme und Audiobearbeitung um Kassetten zu digitalisieren. Der Anspruch sollte jedoch sein den Klang zu verbessern, das Rauschen zu entfernen und alle Lieder der Kassette nach der Aufnahme einzeln vorliegen zu haben.Dazu eignet sich als kostenlose Variante Audacity, meine klare Empfehlung ist aber das Programm Cleaning Lab von Magix. Die Software ist spezialisiert für die Aufnahme, Bearbeitung und das Exportieren der aufgenommenen Musik von Schallplatte und Kassetten.
Magix Cleaning Lab ist zwar nicht kostenlos, aber eine sinnvolle Investition wenn viele Tonträger digitalisiert werden müssen.
Magix Cleaning Lab bietet spezielle Bearbeitungsfunktionen für Kassetten um Rauschen und Brummen aus den Aufnahmen zu entfernen.
Problematisch bei Kassetten ist die Aufnahmequalität. Ihren häufigsten Verwendungszweck fanden Kassetten, aufgrund der Möglichkeit, nun mal für eigene Aufnahmen: Wenn die Schallplatte schon damals beim Abspielen knackste, dann knackste auch die Aufnahme auf der Kassette. Und wenn der Ghettoblaster mit zwei Kassettendecks beim Überspielen der Musik auf eine andere Kassette ein Rauschen wie ein lauer Sommerregen erzeugte, dann ließ sich da nur wenig gegen ausrichten.
Und genau hier lässt sich ein Großteil der Störgeräusche mit der Software recht einfach beseitigen. Wie das genau funktioniert und wie umfangreich die Bearbeitungsoptionen sind, erfahren Sie in der Rubrik Audiocleaning.
Lesen Sie auch, wie Magix Cleaning Lab konfiguriert wird!
Digitalisieren Sie jetzt Ihre Kassetten
Wenn Sie schon ein Abspielgerät besitzen, können Sie eigentlich gleich loslegen. Nehmen Sie sich aber Zeit zum Einrichten und Rumexperimentieren. Wie Sie Ihre Abspielgeräte, egal ob Kassetten- oder Plattenspieler, richtig an den Computer anschließen, erfahren Sie hier:
Digitalisieren: Auf CD oder als MP3?
Kassetten als CD oder MP3 digitalisieren? Die Entscheidung ist abhängig, wo die digitalisierte Musik später gehört werden soll und was Sie persönlich lieber mögen. Möchten Sie auf die Haptik Ihrer Musik in Form eines Tonträgers nicht verzichten, müssen Sie natürlich zur CD greifen. Dann empfiehlt sich die Aufnahme auch direkt im Wave-Format, da dieses keiner Komprimierung unterliegt.Hören Sie Ihre Musik eher unterwegs, beim Joggen, im Auto oder von der Cloud, können Sie die Kassetten auch direkt bei der Digitalisierung ins MP3-Format übertragen. Das erspart eine spätere Umwandlung vom Wave-Format ins deutlich sparsamere MP3-Format.
Aus den digitalisierten MP3-Dateien lässt sich übrigens später auch noch problemlos jederzeit eine normale Audio-CD erstellen.
Übrigens lassen sich auch Mini-Kassetten von Diktiergeräten digitalisieren.