Fit zum Digitalisieren: Tonkopf reinigen und leiernde Kassetten
Für eine bestmögliche Aufnahmequalität ist es wichtig, dass sowohl Tonträger als auch Abspielgerät in möglichst gutem Zustand sind. Bei Kassetten als Tonträger kommt es beim Zustand hauptsächlich auf Alter und Pflege an. Die Abspielgeräte allerdings können durchaus auf Vordermann gebracht werden. Oft hilft es schon, den Tonkopf zu reinigen.
- Tonkopf mit Alkohol reinigen
- Reinigungskassette verwenden
- Kassettenleiern beseitigen
LP, Kassette, CD – alle diese Tonträger benötigen einen mechanischen Abspielmechanismus. Und wo immer bewegliche Teile arbeiten, entstehen Verschleißerscheinungen und Defekte. Aber nicht immer muss ein ausgeleiertes Teil sein, auch Schmutz bereitet den Geräten mitunter Probleme.
Tonkopf reinigen mit Isopropanol Alkohol
Wenn der Klang der Musikkassette dumpf und matt ist, steht als erstes immer der Tonträger selber im Verdacht. Auch ein Blick auf den Tonkopf des Kassettenrecorder bzw. Kassettendeck ist oft hilfreich. Dumpfer und matter Klang ist ein Hinweis auf einen verschmutzten Tonkopf und einfaches Reinigen wirkt oft schon Wunder.
Zum Reinigen des Tonkopfes eines Kassettenrecorders ist kein Ingenieursstudium erforderlich, bei einem von Außen gut zugänglichen Fach ist nicht mal ein Öffnen des Geräts nötig.
Als „Werkzeug“ genügt ein Wattestäbchen, als Reinigungsmittel sollte es Isopropanol-Alkohol sein. Den bekommen Sie in der Apotheke in kleinen Mengen. Der Alkohol eignet sich auch zum Reinigen von Druckerwalzen oder verstopften Düsen im Tintendrucker.
Isopropanol bietet gewisse Vorzüge zu anderen Alkoholsorten. So trocknet er zum Beispiel schnell ab, ist also leicht flüchtig. Schon kurz nach dem Reinigen des Tonkopfs am Kassettengerät ist auch der Alkohol schon verschwunden. Sie müssen also nicht lange auf das Abtrocknen warten und können direkt probieren, ob die Reinigung hilfreich war.
Isopropanol ist leicht brennbar! Achten Sie also darauf, nicht bei offenem Kerzenzlicht den Tonkopf Ihres Kassettenrecorders zu reinigen. Wenn Ihnen der Geruch von Isopropanol bekannt vorkommt: dieser Alkohol ist auch Bestandteil vieler Desinfektionsmittel.
Öffnen Sie das Kassettenfach, sehen Sie im mittleren Bereich des Fachs den Tonkopf. Reinigen Sie ihn mit der vom Alkohol getränkten Seite des Wattestäbchens. Der Schmutz sollte sich nach mehrmaligen Überstreichen leicht entfernen lassen. Funktioniert das nicht so recht, üben Sie mit dem Wattestäbchen etwas mehr Druck auf den Tonkopf aus.
Und wenn Sie sowieso gerade dabei sind und weiteren Staub oder Schmutz im Kassettenfach entdecken, können Sie den auch noch gleich mitentfernen.
Der Alkohol verflüchtigt sich zwar sehr schnell, wischen Sie aber trotzdem noch einmal mit der trockenen Seite des Wattestäbchens über die eben gereinigten Flächen. Achten Sie auch darauf, nicht unnötig weitere elektrische Teile zu berühren. Auch wenn sich Isopropanol schnell verflüchtigt - Feuchtigkeit ist für elektrische Geräte nicht gut.
Isopropanol eignet sch übrigens auch gut zum Herstellen einer eigenen Reinigungsflüssigkeit für Schallplatten.
Tonkopf mit einer Reinigungskassette reinigen
Alkohol und Wattestäbchen ist die eine Lösung, die andere Möglichkeit das Bandlaufwerk im Kassettenrecorder zu reinigen ist eine Reinigungskassette. Eine Reinigungskassete ist äußerlich nicht von einer normalen Musikkassette zu unterscheiden und enthält statt eines Magnetbandes eben ein Reinigungsband. Reinigungskassetten werden aber wie eine normale Kassette in das Kassettengerät eingelegt und abgespielt. Da gibt es natürlich nichts zu hören, dafür reinigt das Band beim vorbeilaufen den Tonkopf. Sehr praktisch also.
Reinigungskassetten gibt es auch in der Variante als Nassreinigung. Mit etwas Flüssigkeit (Hier geht auch das Isopropanol) wird der Tonkopf sozusagen feucht durchgewischt.
Die Flüssigkeit ist natürlich so dosiert, dass die Elektronik im Kassettenrecorder oder Tapedeck nicht zu schaden kommt.
Reinigungskassetten mit Flüssigkeit entmagnetisieren zusätzlich auch den Tonkopf.
Kassette leiert – einmal gründlich durchspulen
Nein, nicht durchspülen. Durchspulen.
Mit der Zeit kann die Spannung des Bandes auf den beiden Rollen der Kassette nachlassen. Besonders bei längerer Lagerung taucht dieses Problem gerne mal auf und am Anfang des Bandes wird die fehlende Spannung dann durch Leiern hörbar.
Um das Problem des Kassettenleierns zu lösen, hilft es meistens schon die Kassette einmal von vorne bis hinten zu spulen. Durch die schnelle Bewegung bis zum Ende lässt sich die Spannung des Bandes wieder herstellen.
Manchmal hilft in diesem Fall auch kurzes hin- und herspulen. Alternativ hat natürlich auch der altbekannte Bleistifttrick heute noch seine Gültigkeit. Dafür wird der Bleistift durch die Rollen des Bandlaufwerks gesteckt. Durch drehen des Bleistifts lässt sich so die Kassette manuell spulen bzw. das Band wieder etwas unter Spannung setzen.
Dadurch verschiebt sich natürlich bei der Kassette die aktuelle Stelle der Wiedergabe. Beim Digitalisieren sind die Lücken bei der Aufnahme aber nicht weiter schlimm, es lässt sich ja später beim Bearbeiten wieder passend zusammen schneiden. Achten Sie also darauf, die Aufnahme vor dem Beginn des Leierns wieder zu starten.