Logilink Kassetten-Digitalisierer im Test
Kassetten digitalisieren ist eine super Sache – sofern denn ein passendes Abspielgerät zur Verfügung steht. Gibt es im Haushalt noch ein Tapedeck oder einen Kassettenrecorder der noch nicht vor Jahren ausrangiert wurde, ist das durchaus eine glückliche Fügung.
Wird ein neues Gerät benötigt, ist es allerdings schwierig. Selbst Geräte mit Kassettenfach der Zielgruppe „Kinderzimmer“ sind kaum noch erhältlich. Ersatz schaffen USB-Kassettenspieler wie der Cassette To Digital Converter von Logilink.
Wir haben uns das Gerät im Walkman-Format mal näher angesehen.
Logilink Kassetten Konverter Lieferumfang
Nach dem Öffnen des Kartons findet sich der folgende Inhalt:
- Der USB Cassette to Digital Converter
- 1 USB-Kabel
- 1 Software-CD
- 2 Anleitungen (Englisch/Deutsch)
Das Gerät kann gleich auf dreierlei Art mit Strom versorgt werden. Im Gerät ist ein Batteriefach für 2 AAA-Batterien untergebracht, auch ein Anschluss für ein externes Netzteil ist vorhanden.
Bevorzugt werden dürfte allerdings die Lösung mit der Stromversorgung über das USB-Kabel. Die USB-Verbindung stellt also nicht nur die Datenleitung für die Musikdigitalisierung bereit, sondern versorgt das Gerät von Logilink zugleich auch mit Strom.
Kassettenspieler an den Computer anschließen
Auf der kurzen Seite verfügt der Logilink Kassettenkonverter über eine Kopfhörerbuchse (mit einem Klinkenkabel ließe sich auch so die Audioverbindung zum Computer herstellen). Daneben befindet sich der USB-Anschluss und zu guter Letzt der Drehregler für die Lautstärke.
Interessanterweise regelt diese auch die Ausgangslautstärke für die Übertragung per USB.
Zur Installation muss das Gerät lediglich per USB an den Computer angeschlossen werden. Auf unseren zwei Testsystemen mit Windows 10 wurde das Gerät sofort korrekt erkannt, vollautoamtisch alle nötigen Treiber installiert und in die Audio-Systemsteuerung eingebunden.
So einfach dürfte das auch unter Windows 7 und 8 funktionieren. Auf der beiliegenden CD befinden sich keine Treiber, sondern nur eine Anleitung im PDF-Format und die Software Audacity. Das Programm lässt sich aber auch im Internet herunterladen, so erhält man auch die aktuelle Version.
Die Aufnahmen zu diesem Test sind mit Audacity gemacht worden, die spätere Bearbeitung ist mit Magix Cleaning Lab erfolgt. Das Programm bietet in meinen Augen eine bessere Bedienung und mehr Möglichkeiten.
Funktionstest und Aufnahme von Kassette
Nachdem Windows das Gerät korrekt erkannt hat, ist es in jeder Software die Zugriff auf die Audiohardware benötigt verfügbar. Für die korrekte Verkabelung finden Sie hier einen weiterführenden Artikel.
Auch Audacity hat jetzt Zugriff auf den Kassettenspieler, der auf unseren Testcomputern jeweils mit dem Namen „USB-Microphone“ installiert wurde. Bevor also eine Aufnahme erfolgen kann, muss das Gerät zunächst als Aufnahmequelle ausgewählt werden.
Nach dem Einlegen der Kassette und dem Start funktionierte das nicht auf Anhieb. Auch ein Prüfen aller Pegeleinstellungen am Computer brachte zunächst keinen Erfolg. Des Rätsels Lösung war ein Drehen am Lautstärkereglers des Kassettenspielers. Dieser regelt also nicht nur die Lautstärke für angeschlossene Kopfhörer, sondern auch für den USB-Ausgang.
An Bedienelemeten finden sich der Play-Knopf (logisch), eine Stopp-Taste sowie jeweils einen Knopf zum Vor- und Zurückspulen. Mit einem kleinen Taster lässt sich die aktuelle Bandlaufrichtung umkehren. Mit einem kleinen Schiebeschalter wird die Funktion Auto-Reverse aktiviert.
Audacity konfigurieren
Der Funktionstest vor der eigentlichen Aufnahme gilt auch für Audacity. Nicht immer sind die Voreinstellungen am besten geeignet. In der Werkzeugleiste oben muss zunächst das Gerät als Wiedergabequelle ausgewählt werden.
Dann sollte für mehr Überblick die Aussteuerungsanzeige aktiviert sein. Sofort wird der Pegel auch grafisch sichtbar. Regeln Sie diesen mit dem entsprechenden Regler auf ein Maß, dass er nicht dauerhaft am rechten Rand anschlägt.
Wenn alle Einstellungen passen und der Ton gut ankommt, können Sie die Aufnahme mit Audacity beginnen. Für ein direkt verwertbares Ergebnis spulen Sie die Kassette zurück und beginnen gleich vom Anfang der Kassette. Zum Starten der Aufnahme genügt, es den roten Aufnahmeknopf in der Menüleiste anzuklicken.
Aufnahmequalität vom USB-Kassettenspieler
Der aufgenommene Ton wird von Audacity auch grafisch mittels einer blauen Wellenformdarstellung abgebildet. Keine Sorge, die Aufnahme läuft weiter auch wenn der Sound am rechten Bildschirmrand ankommt.
Die Aufnahmequalität vom Logilink USB-Kassettenspieler lässt sich an dieser Stelle nur schwer bewerten. Bei unserer Beispielkassette war ein leichtes Leiern zu erkennen, was bei einer anderen Kassette nicht aufgetreten ist. Wenn ein Leiern der Kassette auftritt, kann auch ein komplettes Durchspulen des Bandes helfen.
Vor allem alte Kassetten haben generell ein Problem mit dumpfem Klang und viel Rauschen, hier hat der Zahn der Zeit einfach zu viel nagen können. Der Logilink kann also auch nur das wiedergeben, was er zur Verfügung hat.
Was am Gerät fehlt ist eine Möglickeit der Rauschunterdrückung (Dolby). Aber ehrlicherweise ist das für einen Preis von knapp über 20,00 € auch nicht wirklich zu erwarten.
Diese würde aber in einigen Fällen helfen, das Rauschen zu vermindern.
Jetzt kommt das große Aber: Wir arbeiten ja am Computer und haben mit unserer Software ja alle Möglichkeiten, die Aufnahmen noch zu verbessern. Wie die Aufnahmen nach einer Bearbeitung mit Magix Cleaning Lab klingen, können Sie am Ende des Videos im Vergleich hören.
Verarbeitung des Logilink Kassetten Konverters
Wer an die Touchbedienung von Smartphones und die leichtgängigen Knöpfe moderner Geräte gewöhnt ist, muss bei einem Kassettenspieler erstmal wieder umdenken. Hier funktioniert zwangsweise alles mechanisch und erstmal ist ungewöhnlich viel Krafteinsatz beim Drücken des Play-Knopfes erforderlich.
Das ist also kein Fehler des Gerätes, sondern einfach technisch bedingt.
Für den geringen Preis darf natürlich kein hochwertig verarbeitetes Gerät aus gebürstetem Aluminium erwartet werden. Verarbeitet wurde hier am Gehäuse nur Kunststoff. Das Design wirkt ein wenig altbacken, aber die Walkmans von früher sahen eigentlich genauso aus.
Was von der Laufwerkmechanik im Kassettenspieler zu erkennen ist, besteht aber aus Metall. Hier ist also eine doch recht hohe Lebensdauer zu erwarten.
Die Verarbeitung ist solide, auch wenn der Deckel des Kassettenfachs einen recht flapsigen Eindruck macht. Öffnen lässt es sich nur mit gleichzeitigem Betätigen eines Schiebereglers auf der Seite mit den Anschlüssen.
Die Kassette wird nicht in den Laufwerksdeckel geschoben und dann mit dem Deckel ins Gerät geklappt, sondern wird direkt in das Laufwerk eingelegt und dann der Deckel geschlossen. Das sorgt leider für nicht so guten Halt der Kassette. Beim Schütteln des Geräts lässt sich ein deutliches Rappeln der Kassette feststellen.
Aber mal ehrlich: wer würde heute (2016) schon wirklich einen Walkman mit Kassette zum Joggen mitnehmen? Für den Zweck der Digitalisierung, also wenn der Kassettenspieler ruhig neben dem Computer steht oder liegt, ist das „Rappeln“ der Kassette dann eben kein Problem.
Logilink USB-Kassettenspieler, Cassette to Digital-Converter im Test
Kassetten digitalisieren - ohne Abspielgerät geht das natürlich nicht. Wir haben uns den Logilink USB Kassettendigitalisierer mal genauer angesehen.Fazit & Bewertung
Für die Digitalisierung der eigenen Kassetten ist der Cassette to Digital Convert von Logilink durchaus zu empfehlen. Bei der Verarbeitung muss auf den einen oder anderen Qualitätsfaktor verzichtet werden, es ist aber auch nicht so als ob das Gerät jeden Moment auseinanderfallen würde.
Die Idee, das Gerät gleich auf dreierlei Art mit Strom versorgen zu können ist sehr nett, aber ein passendes Netzteil befindet sich erst gar nicht im Lieferumfang. Kommt er wirklich als Walkman zum Einsatz ist das Batteriefach natürlich eine nette Dreingabe.
Wie oben schon erwähnt, ist eine Bewertung der Wiedergabequalität nur schwer möglich, da die diese einfach von zu vielen anderen Faktoren abhängt. Eine nachträgliche Bearbeitung des aufgenommenen Audiomaterials ist auf jeden Fall anzuraten.
Ansonsten hat das Gerät unsere Testkassette gut digitalisiert und zuverlässig gearbeitet. Insgesamt lässt sich hier eine Empfehlung für den Kassttenkonverter von Logilink aussprechen, vor allem bei dem günstigen Preis von etwas über 20,00 €.
Wem das immer noch zu teuer ist: Einfach unseren Preisalarm nutzen und bei einer Preissenkung benachrichtigt werden.
- Vorteile
- Gute Preis/Leistung
- Leicht anzuschließen
- Digitalisieren per USB
- Einfache Handhabung
- Nachteile
- Klappdeckel etwas flapsig
- Kein Netzteil